Du hast es richtig satt, dass ständig Anforderungen an dich gestellt werden? Du kannst das alles nicht mehr "hören"?
Statt Stille empfängt dich der Lärm der Straßen. Du sehnst dich nach Ruhe, Entspannung - ja, nach einem Augenblick, wo du in die Stille eintauchen kannst.
Wenn du auf der Suche nach dir bist, braucht es Augenblicke vollkommener Stille, damit du dich selber wiederfindest.
In diesem Artikel beschreibe ich dir Wege, die dich in die Stille führen können.
Wähle dir den, der zu dir passt.
Lasse dich ein auf die Stille in dir
Es ist so: Alle Menschen suchen - meistens unbewusst - die Stille in sich selber.
Die, die ausgefüllt werden kann mit dem Gefühl der Zugehörigkeit.
Ich gehöre dazu. Zu einer Familie, einer Gruppe ...
Viele erkennen tief in ihrem Unterbewusstsein eine Leere, die sie - natürlich unbewusst - auf die eine oder andere Art zu füllen versuchen.
Einkaufen, Dinge besitzen, Süchte – dies sind alles Versuche, die innere Leere zu füllen. Sie kennen es nicht anders. So wurde es uns beigebracht.
Unsere gesamte Kultur lebt exoterisch – von griechisch ‚exoteriko’, Ausland, im Äußeren; im Gegenteil zu esoterisch, griechisch ‚esoteriko’ – Inland, im Inneren.
Glaube also nicht, du wärst alleine mit deinem Bedürfnis nach Stille.
Wir sind viele ...
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In die Stille gehen: Die spirituelle Reise beginnt
Dann, eines Tages beginnt der Mensch zu erkennen.
Er beginnt, bewusst zu suchen. Er sucht nach Geborgenheit, nach einem Platz, an dem er sich ausruhen kann, und nach jemandem, der ihn ohne Vorbehalte liebt.
Auf der Suche begegnen ihm Menschen, Bücher, Artikel, Onlinemagazine – und sie alle sprechen von der Innenschau, vom Paradies oder dem Reich Gottes, das in uns selber liegt, und von der Liebe zu uns selbst.
In uns liegt etwas, das wir entdecken sollen.
Esoterisch, im Land, im Inland, in uns selber liegt der wahre Kern. Und wir machen uns auf, unser Inneres, das Reich Gottes oder Gott selbst in uns zu finden. (Oder wie du diese Instanz nennst)
Geht es dir so? Hast du erkannt, dass du nur in deinem Inneren finden kannst, was du suchst?
Wege, die dich zu dir bringen
Achtsamkeit, Meditation, Kontemplation, Zen … jeder Weg bietet einen anderen Ansatz. Wichtig ist, nicht alle Wege zur selben Zeit zu wählen. Man kann nach einiger Zeit wechseln, sollte aber nicht mehreres zusammen versuchen.
Weiter unten habe ich dir einige dieser Wege genauer beschrieben.
Der Mensch beginnt zuerst, sich selbst zu ändern.
Hier kann er all seine Bewusstseinsebenen von der magischen zur mystischen, von der rationalen zur transrationalen (Jean Gebser) reinigend durchschreiten.
Schließlich erkennt er, dass er sich selbst schadet, wenn er anderen schadet, dass er ein Holon – ein Teil eines Ganzen ist (Ken Wilber).
1) Übung: In die Stille gehen
Lesen können wir gut, doch das Gelesene dann in die Praxis setzten, das gelingt wenigen. Daher lade ich dich ein - nimm dir von allem, was du hörst oder liest - eine Sache mit, die du gleich umsetzt. Es genügt etwas Kleines - aber setze etwas dauerhaut in deinem Leben um!
Stille zu genießen, erhöht deine
- Konzentrationsfähigkeit,
- deine Leistungsfähigkeit und
- dein Wohlbefinden.
Aus diesem Grund herrscht in Bibliotheken, in Kirchen und auch in Spitälern meist das Gesetz der Ruhe. Hier wird geflüstert und leise gegangen, um die Mitmenschen nicht zu stören.
Hier nun eine Übung, wie du zu dir und in die Stille kommst.
- Setze dich an einen möglichst ruhigen Ort und schließe die Augen.
- Nun verschließe mit beiden Händen auch deine Ohren.
- Beobachte, was nun passiert.
Nachdem du dich bewusst dem Außen verschlossen hast, wirst du dir plötzlich der Welt in deinem Inneren bewusst. Dabei hast du nur deine beiden stärksten Sinne dezimiert.
- Du hörst deinen Atem durch die Nase strömen,
- das stetige Rauschen des Blutes,
- in scheinbarer Ferne klingt der rhythmische Schlag deines Herzens.
Wenn du deine inneren Ohren nun noch weiter spitzt,
- kannst du vielleicht auch den Magen hören.
- Und du merkst vielleicht, dass deine Nase nun verstärkt die Umgebung wahrnimmt,
- dass dein Körper beginnt, mehr zu fühlen.
Eventuell überkommt dich langsam auch Unruhe und der Zwang, deine Ohren wieder „zu öffnen“, wird immer größer.
Bleibe dabei ruhig und beobachte - so lernst du dich und deine Handlungsmuster kennen und kannst entscheiden, ob sie noch zu dir passen oder nicht.
Hast du die Übung genossen?
Dann lies weiter - nun stelle ich dir Wege vor, wie du noch mehr Stille und innere Ruhe findest.
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Weg der Kontemplation – eine beschauliche Betrachtung der inneren Stille
Kontemplationskurse möchten eine gesunde Distanz zum Alltag schaffen. Und einen Weg erschließen, der zu größerer Achtsamkeit im Leben führt. Dabei geht es um Entwicklung und Vertiefung geistig-seelischer Werte.
Das Wort Kontemplation entstammt dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Betrachtung, Nachdenken, Nachsinnen.
Es ist der mystische Weg der christlich-westlichen Tradition. Er wurde innerhalb der christlichen Religion erstmals in den Texten zum 40-tägigen Fasten Jesu in der Judäischen Wüste beschrieben.
Die Kontemplation ist erst in jüngster Zeit aus ihrem Randgruppendasein erwacht. Lange Zeit wurde sie einfach nur geduldet.
Eine wichtige Ansicht der Kontemplation ist, dass der Geist Gottes oder das Heilige in jedem Menschen (eso) sitzt.
Über die Kontemplation oder ein kontemplatives Leben (meditative Konzentration auf das Leben selbst, das Leben im Jetzt) gelangt der Mensch zu einem anderen Bewusstseins-, einem besonderen Empfindungszustand.
Methoden
Der Weg zum Reich Gottes in uns führt über:
- Reinigung,
- Erleuchtung
- und schließlich zur
- Seeleneinheit mit Gott.
Dem Ziel der Kontemplation kann sich der Mystiker durch verschiedene Methoden nähern.
Da gibt es die
- benediktinische Methode (lectio – Lesen der Schrift, meditatio – Ausrichten zur Mitte, oratio – Beten),
- das Jesusgebet (Rezitation des Wortes Jesu) oder
- diverse andere Meditationen.
Die Kontemplation wurde stark von Theresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Hildegard von Bingen und vielen anderen mehr geprägt.
Lehrer der Kontemplation in der Gegenwart sind: Pater Willigis Jäger OSB und Pater Anselm Grün OSB.
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Ziel der Kontemplation
Das Ziel der Kontemplation ist, das Paradies auf Erden und damit den Geist (Gott, das Heilige) in sich selbst zu erkennen, zu fühlen.
Dieser Zustand liegt fern jeder Möglichkeit, ihn zu beschreiben, er ist einfach da, und jeder, der dort angelangt ist, weiß es.
Der eigene spirituelle Kern wird als Kraft erfahren, die den Menschen selbst trägt, heilt und ihn zur Wahrnehmung seines Wesens führt.
Dadurch wird er authentisch. Das hat Auswirkungen auf den Alltag, in dem mehr Gelassenheit, Tiefe, Heilung und Gottesnähe spürbar werden.
2) Übung der Achtsamkeit für die innere Stille
Damit wir aus dem turbulenten Alltag besser heraus kommen, können wir uns darin üben, im Jetzt zu sein.
Damit ist bereits ein wichtiger Grundstein für das Gelingen des kontemplativen Weges gelegt.
Der Autor und spirituelle Lehrer Eckhart Tolle schreibt von der Kraft der Gegenwart: „Dieser eine Augenblick, das Jetzt, ist das Einzige, dem du nicht entrinnen kannst. Es ist die einzige Konstante im ganzen Leben. Was auch immer geschehen mag, wie sehr sich das Leben auch verändert, eines ist gewiss: Es ist immer Jetzt.“
Mit dem Jetzt hat es nämlich einiges auf sich. Das Jetzt ist das Resultat des Jetzt der Vergangenheit, und das jetzige Jetzt bestimmt die Qualität des morgigen Jetzt.
Lass dir das bitte auf der Zunge zergehen. 😉
Im Jetzt leben zu lernen, beginnt mit ganz kleinen Übungen der Achtsamkeit.
„Wann immer du beispielsweise die Treppe zu Hause oder bei der Arbeit hinauf- oder hinuntergehst, achte genau auf jeden Schritt, jede Bewegung, auch auf deinen Atem. Sei ganz gegenwärtig. Oder wenn du deine Hände wäschst, gib allen Sinneswahrnehmungen, die dazugehören, deine Aufmerksamkeit: dem Geräusch und Gefühl des Wassers, der Bewegung deiner Hände, dem Duft der Seife und so weiter... Werde dir eines stillen, aber kraftvollen Gefühls der Gegenwärtigkeit bewusst. Es gibt ein sicheres Kriterium, an dem du deinen Erfolg mit dieser Übung messen kannst: Den Grad an Frieden, den du in dir spürst.“
(Eckhart Tolle)
Weg des Zen – Konzentration des Geistes in die Stille
Zen bedeutet, das Leben so zu vereinfachen, dass wir erkennen, wie es wirklich ist, frei von Illusionen.
Es ist „dein alltägliches, normales Leben“.
Ein Weg, der zu einem reicheren, mutigeren, mitfühlenderen und erfüllteren Leben führt.
Wer möchte das nicht?
Die Welt klarer sehen, durch die Zen-Meditation zu Ruhe und neuer Stärke gelangen.
Wir lernen, unsere Gefühle anzuerkennen und sind eingeladen, unsere Augen zu öffnen, um die Faszination des Lebens zu entdecken.
Im Zen heißt es: „Erlaube deinem Geist nicht, so gesättigt und abgelenkt zu sein, dass du vergisst, wer du bist.“
Geschichte des Zen
Die frühesten Wurzeln, die noch überliefert sind, liegen in Indien, in den Lehren von Siddhartha um 500 Jahre v.u.Z. Zen entwickelte sich aber in China weiter und erreichte dort im 6. Jh.v.u.Z. seine Blütezeit.
Jeder Baum verändert sich im Laufe eines Jahres. Nur wir Menschen denken, Veränderung wäre gefährlich. Das Gegenteil ist der Fall: Veränderung ist LEBEN.
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Die Lehre des Zen wurde von Herz zu Herz weitergegeben und nicht durch Worte. Daher stehen die Ursprünge und Strömungen nicht zu 100% fest.
Hat Zen etwas mit Religion zu tun?
Nicht im üblichen Sinn. Zen ist zwar eine buddhistische Schule und erkennt ein Leben nach dem Tod an.
Es spricht von Wiedergeburt in dieser oder einer anderen Welt. Und, dass Erleuchtung zu Nirwana führt, von wo man nicht mehr wiedergeboren wird.
Doch dem allen wird wenig Bedeutung beigemessen. Zen betont das Hier und Jetzt, die Wichtigkeit des Augenblicks und der Gegenwart.
Zen ist die Abkürzung von „zenna“, der japanischen Form eines chinesischen Begriffes, der „die Konzentration des Geistes“ bedeutet.
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3) Übung: Im Alltag in die Stille gehen
Im Grunde geht es bei Zen nämlich darum, sich voll und ganz in seine momentane Tätigkeit zu vertiefen.
- „Wenn du abwäschst, dann wasche einfach nur ab.“,
- „Wenn du gehst, gehe einfach nur.“
So wird jedem Moment seine volle Aufmerksamkeit geschenkt, der Geist soll stets präsent sein.
Somit wird das Denken als ein Werkzeug angesehen, das nur eingesetzt wird, wenn man konzentriert ist – dann ist es nützlich.
Der Kern des Zen ist das unerschütterliche Streben nach unserer wahren Natur.
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- Stille in dir finden – in dir selber liegt der wahre Kern: earthroom | pixabay