Fühlst du dich manchmal einsam?
Fürchtest du dich davor, in die leere Wohnung zu kommen? Alleine zu sein?
Oder bist du jemand, der das Alleinsein sucht, weil er da besser auftanken kann?
Beides hat seine Vor- aber auch seine Nachteile.
Menschen können leicht in eine Depression oder ein Burn Out abrutschen.
Lies hier, was die Nachteile sein können und lerne dich mit den 5 Fragen (weiter unten) kennen.
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Manchmal ist die Grenze zwischen dem einen und dem anderen sehr dünn. Es liegt an uns, die Seite zu wählen, die wir sehen möchten.
Und uns auch einmal auf die andere Seite wagen. So lernen wir uns selber wieder ein Stück weit besser kennen.
Du kennst sicherlich den Alm-Öhi, den Großvater von der Heidi. Er wohnt alleine auf der Alm.
Man könnte meinen, er sei einsam.
Im Buch "Heidi" wird auch zuerst das Bild eines alten Mannes gezeichnet, der in Einsamkeit in den Bergen wohnt. Er sei „einsam“ da oben, meinten die Menschen. Doch im Laufe des Buches erfahren wir, dass der Mann die Einsamkeit bewusst gewählt hat. Um eben vor diesen Menschen zu fliehen.
Er wollte einfach alleine sein.
Und am Ende der Geschichte hat er sich auch der anderen Seite geöffnet.
Das Thema ist ja besonders in den kalten Wintermonaten aktuell. Da rutschen viele Menschen in eine Depression.
Alleinsein und das Gefühl der Einsamkeit zu haben, wird durch unser vermindertes Sozialverhalten verschärft.
Das durch die "Social Media" gefördert wird.
Dabei aber die Menschen zunehmend vereinsamen lässt.
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Auf das Gefühl kommt es an: alleine versus einsam
Beide Worte zeichnen ähnliche Bilder: Einen Menschen – alleine. Doch wenn wir jedes Bild näher betrachten, erkennen wir Unterschiede.
Auf dem einen Bild ist ein Mensch - alleine. Rund um ihn zeichnen sich Schmutz, Essensreste und Müll ab. Er hängt mit Trainingshose und schlabbrigem Pullover auf der Couch.
Dieser Mensch ist alleine. Ist er einsam?
Dann ist da das andere Bild. Auch ein Mensch, auch er ist alleine. Er trinkt genüsslich Tee und liest dabei ein Buch. Eingemummt in eine warme Decke. Die Lampe taucht sein Haupt in weiches Licht. Es ist ein Bild des Friedens.
Dieser Mensch ist auch alleine. Ist er einsam?
Wir Zuschauer wissen es nicht.
Und doch: Es gibt einen großen Unterschied.
Es ist immer so, wie du es (dich) fühlst.
Niemand zu Hause?
Welcher Gedanke kam dir, als du diese Überschrift gelesen hast?
„Gott sei Dank!“ oder „Ohje, …!“?
- Bedeutet das Alleine sein Stress für dich?
Fürchtest du schon den Abend, wenn du nach einem langen Arbeitstag in deine leere Wohnung kommst? Wo die Stille dich begrüßt. Und beginnst du dich schon einsam zu fühlen, sobald du nur daran denkst?
Mehr zum Thema Stille und seine positiven Aspekte haben wir im Artikel: Stille in dir finden – in dir selber liegt der wahre Kern
- Oder eine Wohltat?
Oder fühlst du dich erleichtert, wenn du an deine leere Wohnung denkst. An die wohltuende Stille, die dich empfängt. Die leeren Flächen, die dir Ruhe bringen. Brauchst du das Alleinsein, um aufzutanken? Um dich vom stressigen Alltag zu erholen? Dann wirst du dich wohl kaum einsam fühlen.
Genau darin liegt der Unterschied:
Es kommt auf das Gefühl an, wie Sie sich fühlen (möchten), wenn Sie alleine sind.
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Du kannst mitten unter vielen Menschen sein, die Party boomt – und doch: Du fühlst dich einsam. Im Gespräch mit Freunden – du fühlst dich alleine.
Oder fährst du alleine auf Urlaub und genießt ihn zwei Wochen lang ohne andere Menschen auch nur zu vermissen. Du fühlst dich eins mit der Natur. Von Einsamkeit keine Spur.
Warum zeichne ich diese beiden Bilder?
Weil ich weiß, dass es Menschen gibt, die das Alleine sein brauchen.
Und andere, die es fürchten.
Beide können den anderen nicht verstehen.
Dieser Artikel schlägt also eine Brücke der Verständigung.
Ich persönlich brauche das Alleine sein wie einen Bissen Brot. Es ist sehr wichtig für mich. Ich erlebe es in Phasen.
Je länger ich mit vielen Menschen zusammen war, je mehr Aufgaben ich zu erledigen habe, desto dichter wird das Gefühl, endlich wieder auftanken zu können.
Dann ziehe ich mich zurück. Mache mir kaum Termine auswärts aus. Genieße es, mit mir zu sein. Für mich zu kochen, mich zu nähren, zu baden und nur das zu tun, worauf ich Lust habe. Und wenn ich zu nichts Lust habe, auch das zuzulassen.
Es ist eine schöne Zeit, doch ich darf aufpassen, dass diese Phase nicht in Lethargie umschlägt. Das könnte passieren, denn andere Menschen bringen nicht nur Stress sondern auch Bewegung, Fortschritt und neue Ideen in mein Leben. Diese beiden Phase sind sehr wichtig für mich, damit ich nicht in ein Burn Out rutsche.
Ich fühle aber auch das dringliche Bedürfnis anderer Menschen rund um mich, die das Alleine sein fürchte.
Die alles tun, nur um nicht alleine zu sein. Sie fühlen sich einsam, wenn sie nur an das Alleine sein denken. Die alles tun, nur um mit anderen Menschen zusammen zu sein.
Die sich selber lieber aufgeben, als dass sie die Stille in ihrer Wohnung hören. Dieses „für andere leben“, kann ermüden – auch hier lauert das Burn Out.
Übung: So lernst du dich selber kennen
Wenn wir mit uns alleine sind, gibt es kaum Ablenkung. Natürlich können wir die Zeit auch vor dem TV oder dem PC verbringen. So kommen wir mit uns selber natürlich nicht in Kontakt. Dann ist das vielleicht eine andere Form der Einsamkeit.
Wir betäuben uns mit den Medien, um das Alleinsein nicht zu bemerken.
Wenn wir tatsächlich mit uns alleine sind, und das auch bewusst wahrnehmen, sollte Raum sein, in dem wir uns selber entdecken können.
- Unsere Gedanken,
- Gefühle und das, was wir
- zu uns selber sagen.
Es gibt keinerlei Ablenkung von außen. Wir sind auf uns selber zurückgeworfen.
- Ob wir wohl nett mit uns umgehen?
- Liebevoll mit uns sprechen?
- Uns mal auch selber umarmen oder
- gar loben?
- Waschen wir unseren Körper auch dann, wenn wir nicht hinausgehen, niemanden treffen?
- Kochen wir uns selber nahrhafte Speisen?
- Kleiden wir uns für uns selber schön?
- Legen Schmuck an – für uns selber?
All das – und noch mehr. Die Liste können wir endlos fortführen.
Wenn wir mit uns alleine sind, haben wir die Schere verlegt – es war ja niemand anderer da. Die Übelkeit hat uns nicht der Nachbar angehängt – wir selber haben uns so verhalten, dass der Körper nun mit dem Naschzeug kämpft, das wir achtlos in uns hineingestopft haben.
Der Vorteil vom Alleine sein: Wir erkennen viel schneller, dass wir uns unser Leben selber erschaffen.
Es ist nämlich niemand da, dem wir die Schuld geben können.
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Erleuchtung in der Einsiedelei
Da gibt es eine taoistische Geschichte von einem erleuchteten Mönchen, die in der Einsiedelei lebt. Eines Tages kommt ein Meister in die Einsiedelei, der ihn prüfen will.
Er bezeichnet den Erleuchteten mit einem Schimpfwort, das genügt schon.
Der „Erleuchtete“ beginnt wie ein Rohrspatz zu fluchen …
Die Erkenntnis der Geschichte ist, dass es keine Erleuchtung ist, wenn man gelernt hat, mit sich selber aus zu kommen.
Fakt ist ebenso: Im Spiegel lernen wir schneller
Wer wirklich an sich arbeiten möchte, wer seine Muster erkennen will, um freier zu leben, der möge von Zeit zu Zeit mit Menschen sein.
- Denn nur im Spiegel anderer Menschen erkennen wir unsere blinden Flecken.
- Das sind die Stellen in unserem Persönlichkeitsgebäude, die wir alleine mit uns selber nicht wahrnehmen.
- Die aber andere erkennen. Und die wir sehen, wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind.
Genau diese Teile sind es, die uns an anderen Menschen besonders nerven oder stören. Die Teile, wo wir den anderen dazu bringen wollen, „sich zu ändern“.
Das ist unser Spiegel.
Überlege: Gelingt es dir tatsächlich, den anderen zu ändern?
Oder haben wir nur viel Druck auf ihn ausgeübt, dass er sich unserem Willen gefügt hat? Dass er sich von sich selber abgewandt hat? Und ein Stück weit wir selber geworden ist?
Dann haben wir uns ganz entsetzlich selber betrogen.
Um den Spiegel verloren, der der andere für uns war.
Denn wenn der andere sich nicht mehr so zeigt, wie er ist, widerspiegelt er nicht mehr unsere tiefsten Muster. Und das macht niemanden glücklich … ihn nicht und uns bringt es der Erleuchtung nicht näher.
Nur das Ego, ja das haben wir genährt.
Blinde Flecken im Spiegel erkennen
Wenn du also etwas an deinem Partner, Kind, Kollegen, Freund oder deinen Eltern nicht leiden kannst, betrachte dieses „Etwas“ gut.
Auch Wertungen, die dir plötzlich durch deine Gedanken zucken, sind ein Hinweis auf einen blinden Fleck.
Positive wie negative.
Sie können sicher sein: Alles, was dich an anderen stört, hat etwas mit dir und deinen blinden Flecken, deinen Mustern zu tun. Und je heftiger du es von dir weist, desto dichter bist du dran am Flecken.
Denn das sind genau die Dinge oder Tätigkeiten, die du dir selber verboten hast.
Es ist etwas, was du selber gerne leben oder tun – oder nicht tun, würdest. Du hast es dir nur aus irgendeinem Grund zu irgendeiner Zeit verboten. Und daher kannst du es nicht leben - ohne schlechte Gefühle dabei zu bekomme.
Vielleicht so sehr, dass du dich gar nicht mehr daran erinnerst …
Doch in dem Moment, wo du schon den Gedanken zulässt, dass diese Annahme wahr sein könnte – kommt Bewegung in dein Universum.
Und du beginnst, auch diesen blinden Fleck auf deiner Landkarte zu erkunden.
5 Tipps für Menschen, die das Alleinsein lieben
- Gehe immer wieder bewusst unter Menschen, damit du deine blinden Flecken kennenlernst. Reflektiere, was du denkst und fühlst!
- Tanke richtig auf: Nimm dir einzelne Tage, wo du bewusst ohne Uhr und ohne Verpflichtungen lebst. Und tue nur, worauf du Lust hast. Alle unsere inneren Kinder brauchen mal Aufmerksamkeit. Dann gehe wieder unter Menschen.
- Genieße das Alleinsein, nimm dabei eine innige Liebesbeziehung zu deinem Körper auf. Verwöhne dich selber.
- Warst du früher immer ein „Hans Dampf in allen Gassen“? Nun aber bist du eher abgestumpft und die Phasen des Alleinseins kommen immer häufiger vor? Achte darauf, dass du nicht unbemerkt in ein Burn Out rutschst. Hole dir fachliche Hilfe.
- Beobachte deine Gedanken immer wieder: Tankst du noch Energie oder bist du in eine Depression abgerutscht? Dann hole dir fachliche Hilfe.
5 Tipps für Menschen, die die Einsamkeit fürchten
- Frage dich, warum du dich einsam fühlst. Nimm dir ein Schreibbuch und schreibe diese Fragen gleich oben auf eine Seite. Dann schreibe, was auch immer dir dazu einfällt. Schreibe mindestens zwanzig Minuten ununterbrochen und ohne Pause. Lese dann, was du geschrieben hast. Sind diese Dinge noch gültig? Oder haben sie schon länger an Gültigkeit verloren? Wenn du hier feststeckst, hole dir professionelle Hilfe.
- Spreche mit dir selber und höre dir dabei zu. Wenn du dich dabei ertappst, dass du dich zu häufig tadelst, lege bewusst dein Augenmerk darauf und loben dich ab jetzt öfter.
- Nimm dir bewusst Zeit, den einen oder anderen Kasten auszuräumen. Nimm danach jedes einzelne Stück in die Hand und denke daran, wie es zu dir kam. Wenn es gute Gefühle in dir weckt, putze es liebevoll, ehe du es wieder in den Kasten stellst. Dinge, die keine guten Gefühle in dir wecken, kommen in eine Kiste. Wenn du mit dieser Arbeit fertig bist, schaue einmal nach: Wo befinden sich mehr Dinge? Im Kasten oder in der Kiste? Nun entscheide, was du mit den Dingen machen möchtest, die keine guten Gefühle in dir wecken. Und wie lange du diese noch haben möchtest. Dann mache dir einen Plan und trage dir Termine auf deinem Kalender ein, wo du diese Dinge liebevoll aber bestimmt entsorgst. Stück für Stück. Du bist es wert, nur mehr Dinge in deinem Leben zu haben, die dich glücklich machen.
- Nimm dir Zeit und setze dich mit der Stille auseinander, die du so sehr fürchtest. Setze dich in deine Wohnung und spitze deine Ohren. Es ist gar nicht so still, wie du es dir immer vorstellst. Du hörst andere Menschen – Nachbarn, Autos, Flugzeuge. Und dein eigenes Herz. Du hörst dich selber atmen. Du bist alleine, aber nicht einsam, denn du hast dich. Und die anderen Menschen sind nur ein paar Meter entfernt.
- Wenn dich wieder einmal die Panik überkommt, dass du so einsam bist, atme tief in deinen Bauch. Konzentriere dich auf deinen Atem. Einatmen – ausatmen. Immer wieder. Es ist nur ein Gefühl. Gefühle sind Energie. Und Energie kommt und geht. Also kann auch deine Panik vor dem Alleinsein vergehen. So wie sie gekommen ist.
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Lass dich verführen ...
Und das Ende der Geschichte
Am Ende willst du alleine sein. Du entscheidest dich dafür. Bewusst. Und du verstehst, warum andere das Alleinsein genießen können.
Im anderen Fall hast du gelernt, die Vorzüge im Zusammensein mit anderen Menschen zu genießen. Und du verwendest das Alleinsein bewusst.
Um zu reflektieren, was du gedacht oder gefühlt hast, als du mit anderen zusammenwarst.
Beides macht dich ein Stück freier, als du es vorher warst.
Und genau darum geht es im Leben.
Um Freiheit.
Deine
Eva Laspas
Traust du dich zu lieben?
Akzeptiert und geliebt zu werden, so wie wir wirklich sind, danach sehnt sich im tiefsten Inneren jeder von uns. Doch die meisten suchen an den falschen Orten.
Denn Zuhause ist kein Ort, den du finden und einnehmen kannst.
Es ist vielmehr ein Gefühl, welches Menschen im Herzen miteinander verbindet und du gemeinsam mit einem geliebten Menschen aktiv erschaffen kannst.
Bist du bereit, deiner Seele ein Zuhause zu schenken?
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Bilderverzeichnis
- Ahninnen-Trance – Audio – Nhanga: Nhanga
- apfel-rund_fds-onlinemagazin: http://www.pixabay.com
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- Alleine sein oder sich einsam fühlen? (Titelbild): josealbafoto