Darmreinigung: Blähungen und Verstopfung (ganzheitlich und TCM) 

Was ist Darmreinigung aus Sicht der TCM? Welche Möglichkeiten gibt es bei Verstopfung? Checklisten, Erfahrungsberichte, Selbstdiagnose und Anleitung aus ganzheitlicher Sicht.

Welche Art der Darmreinigung ist für Sie passend? Welches sind die Vor- und Nachteile? Was können Sie zusätzlich tun, um den Körper beim Prozess der Darmreinigung zu unterstützen? Woher kommt das Übel im Darm und wie können Sie es in Zukunft vermeiden? Und welche psychischen Faktoren gehen mit regelmäßiger Verstopfung oder Durchfall einher? 


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Warum Sie Ihren Darm reinigen sollten:

Der Sitz des Immunsystems und damit unserer Gesundheit liegt im Darm. Wenn Ihre Verdauung nicht gut funktioniert, ist es Zeit, eine Darmreinigung zu starten.

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Blähungen, Verstopfung, unreine oder trockene Haut, Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten (wie z.B. Glutenunverträglichkeit, Laktoseintoleranz, etc.) ... die „Dinge“ häufen sich, wenn wir älter werden. Sie können alle ihren Ursprung im Darm haben. Wenn wir die Probleme mit dem Darm ganzheitlich betrachten.

Wer begleitet Sie durch dieses Artikel:

Ich bin Drogistin und ehemalige TCM-Ernährungsberaterin und habe hier ein Essay über die Darmgesundheit erstellt. Sie finden Anleitung zur Selbstdiagnose und Checklisten, damit Sie unter den Möglichkeiten der Darmreinigung auswählen können und meine Erfahrungen und Tipps von über 30 Jahren Praxis im Gesundheitsbereich.

Wie lesen Sie diesen Artikel am besten:

Der Artikel ist reichhaltig (Lesezeit etwa 20 Minuten für Schnelleser) – das Thema lange wieder der Darm selbst - daher habe ich es in drei Artikel geteilt:

Bitte beachten Sie, dass die Inhalte dieses Artikels keinen Arztbesuch ersetzen! Bei Verstopfungen über einen langen Zeitraum mit starken Schmerzen müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, da sich dahinter eine ernste Erkrankung verbergen kann!

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Dünndarm und Dickdarm in Kürze

Im Dünndarm treffen wir 80 % unseres Immunsystems an.

Er ist ca. 6 m lang und das Essen braucht im Normalfall ca. 2 Std., bis es durch den Dünndarm hindurch ist.

Während dieser zwei Stunden wird der Nahrungsbrei aufgeschlüsselt und seine Nährstoffe dem Organismus zugeführt. Je größer die Nahrungsbestandteile, desto schwerer tut sich der Dünndarm, Nährstoffe zu ziehen.

Der Dickdarm beginnt am rechten Unterbauch, geht dann hinauf bis zum rechten Rippenbogen, verläuft dann als Querdarm hinüber zum linken Rippenboden und mit einer leichten S-Kurve hinunter in den linken Unterbauch.

Er hat eine normale Passagezeit von ca. 15 Stunden. Seine normale Arbeit besteht darin, aus dem Speisebrei Wasser zu entziehen, den Nahrungsbrei einzudicken.

Wenn der Dickdarm von oben keine passende Nahrung bekommt – und zwar schon durch das Kauen und den Speichel im Mund richtig vorbereitete Nahrung, dann befinden sich im Speisebrei noch größere Nahrungsmittelbestandteile.

Diese lassen bakterielle Prozesse entstehen, es fault oder gärt. Von hier kommt der üble Geruch. Und die Blähungen.

Von hier kommen aber auch Giftstoffe, die unseren Organismus belasten. Sie können Entzündungen und andere Krankheiten bis hin zum Krebs bewirken.

Durch diese Gärprozesse verliert unser Dickdarm über die Jahre an Spannkraft, und dann braucht er noch länger für seine Arbeit. Und es gärt noch länger. Die sprichwörtliche Katze, die sich in den Schwanz beißt.

Merkmale eines gesunden Darms

  • Der Bauchumfang wird kleiner,
  • Sie brauchen wenig Toilettenpapier.
  • Sie haben einen geformten Stuhl,
  • die Stuhlfrequenz ist ein bis zweimal täglich.
  • Sie haben wenig Winde,
  • einen weichen Bauch
  • und keine Geruchsbelästigung.

Der Bauch wird immer größer – die Bauchform zeigt es uns

Ein „normaler“ Bauch zeigt sich in einer weichen Rundung.

Beginnt sich der Bauch aber nach vorne oder unten zu wölben, ist es an der Zeit, an einen müden und überlasteten Darm zu denken. Spätestens jetzt ist Darmreinigung angesagt. (Diese ist in jedem Fall ab 40 Jahren zu empfehlen.)

Ein großer Bauch stört.

Frauen, die Kinder geboren haben, kennen das. Es wird mit jedem cm mühsamer. Es fängt damit an, dass das Hemd oder die Bluse enger werden und das Sakko nicht mehr passt.

Der Bauch wächst langsam Tag für Tag vor sich hin.

Meistens nehmen wir diese Spannung gar nicht mehr wahr, denn sie ist ein jahrelanger Prozess. Schließlich stört uns der Bauch beim Sport oder auch beim Schuhe binden.

Wir können nicht mehr auf den Bauch legen und fühlen uns unwohl.

Doch im Falle eines aufgeblähten Darms wird die Sache nicht durch eine Geburt besser.

Wenn nicht irgendwann etwas verändert wird, dann wachsen die Probleme mit dem Bauch mit. Für die Bauchmuskeln (und bald schon für den Rücken) beginnt eine harte Zeit.

Die folgenden Bauchformen „Gasbauch“ und „Kotbauch“ hat der österreichische Arzt Franz Xaver Mayr geprägt. (Sie kennen ihn vielleicht durch seine Milch-Semmel-Kur? Darüber lesen Sie weiter unten mehr.)

Der Gasbauch

Der Gasbauch ist ein runder Bauch, der sich (wie ein Luftballon) gleichmäßig aufbläht. Der kugelrunde Bauch vom Onkel Fritz aus Max und Moriz ist ein typischer Gasbauch.

Die Ursache?

Falsche Ernährung, die zu gesteigerten Gärzuständen führt. Schlechtes Kauen. (Die Verdauung beginnt schon im Mund! Dazu lesen Sie im Artikel Gesund beginnt im Mund oder 4 Ebenen der Lebensmittelpyramide von Dr. Lin: Zahnernährung mehr.) Welche das im Einzelnen sind, kommt auf den Menschen und seine Konstitution an. Oftmals reicht auch schon aus zu kaltes Wasser zu trinken, um Gase zu produzieren.

In der TCM führen wir das eher auf zu viel Obst, Zucker, … zurück.

Die Lösung?

Verzichten Sie konsequent auf alles, was Blähung verursacht. Trennkost kann eine Lösung für Sie sein.

Das können Sie entweder durch Beobachtung herausfinden, Sie kaufen Sie mein TCM-Buch oder Sie gehen zu einer TCM-Ernährungsberaterin (das geht am schnellsten).

Der Kotbauch

Dieser Bauch ist träge und müde. Meist liegt jahrelange Verstopfung vor. Da sich die Betroffenen nicht mehr anders zu helfen wissen, greifen sie immer öfter zu Abführmittel. Viele davon führen aber zu einer weiteren Erschlaffung des Darms.

Einen Kotbauch erkennen Sie daran, dass er sich meist unterhalb des Nabels wölbt und beim Massieren spüren Sie harte Kotmassen unter der Bauchdecke. Die Kotmassen sammeln sich zuerst im Dickdarm, dann auch im Dünndarm an.

Die Ursache?

Zu wenig Bewegung, zu viel Stress, meist sitzende Tätigkeit. Oft auch nach Schwangerschaften zu sehen. Tiefkühlkost oder Fertignahrung hat keine Energie und macht den Darm träge.

Ich habe keinen Bauch

Auch wenn Sie keinen Bauch haben, aber dennoch Verstopfung oder Blähungen, bzw. Unverträglichkeiten haben, kann Ihr Darm überbeansprucht sein.

Bei manchen Menschen wölben sich die Darmschlingen eher nach innen und drücken schneller auf die inneren Organe.

Ob für Sie auch eine Darmreinigung in Frage kommt – und wenn ja, welche, dazu habe ich Ihnen weiter unten eine kleine Checkliste erstellt.

Wie erkenne ich einen überbeanspruchten Darm?

Die Liste ist grundsätzlich lange.

Da schon Hippokrates sagte: „Das Übel sitzt im Darm.“, können wir davon ausgehen, dass nahezu alle Krankheiten im Darm ihren Ausgang genommen haben.

Und von dort sozusagen weitergewandert sind. Wie die Reihe der Dominosteine nieder rasselt, wenn der erste Stein fällt.

Wenn Sie den einen oder anderen Punkt für sich bejahe können, dann ist es Zeit für eine Darmreinigung.

8 Anzeichen für einen überfüllten Darm

  1. Sie haben weniger als 1x Stuhl pro Tag.
  2. Der Stuhl ist feucht und Sie brauchen viel WC-Papier.
  3. Oder der Stuhl ist zu trocken und Sie haben Schwierigkeiten, ihn abzusetzen.
  4. Sie haben daher Probleme mit Hämorrhoiden. (Aus Sicht der TCM betrifft das den Funktionskreislauf der Nieren.)
  5. Sie schnarchen, Sie
  6. haben Hautunreinheiten oder trockene Haut.
  7. Sie husten oder haben sonstige Probleme mit der Lunge.
  8. Probleme mit Herz, Mund und Magen zeigen sich.

Selbstdiagnose: Tägliche Stuhlkontrolle

Bitte beachten Sie, dass diese Selbstdiagnosemittel keinen Arztbesuch ersetzen! Bei Verstopfungen über einen langen Zeitraum mit starken Schmerzen müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, da sich dahinter eine ernste Erkrankung verbergen kann!

Ideal ist in jedem Fall, wenn Sie Ihren Stuhl (täglich) kontrollieren. Dabei geht es erst in zweiter Linie um frisches Blut, schwarzes Blut oder Würmer. Sich seine Ausscheidung anzusehen ist ein wichtiges Diagnosemittel in der TCM.

Selbst wenn Sie nichts mit Ihren Beobachtungen anfangen können, sobald Sie zu einer TCM-Ernährungsberaterin gehen, werden Sie nach Ihrem Stuhl gefragt, denn das sind sehr wichtige Hinweise auf die Ursache Ihrer Darmträgheit.

In erster Linie können Sie den (Gesundheits-)Zustand Ihre Körper am Stuhl ablesen.

Ich beschreibe Ihnen jetzt die Stuhldiagnose nach der TCM. Sie ist in der Gesundheitspflege nicht mehr wegzudenken und kann Ihnen so manche „Krankheit“ (die eigentlich nur eine Reaktion auf falsche Ernährung ist) ersparen.

Ihr Stuhl gibt Ihnen Aufschluss darüber, welche Methode der Darmreinigung für Sie ideal ist. Dazu lesen Sie weiter unten mehr.

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Wie schaut gesunder Stuhl aus?

Ein gesunder Darm scheidet den Stuhl in einem Schleimpäckchen aus und da der Darm rund und lange ist, ist das Exkrement auch rund und lange. Im Idealfall ist also Ihre Ausscheidung eine sprichwörtliche Wurst, die sich rollt.

Die Farbe ist braun (außer Sie haben rote Rüben gegessen …), und es schauen keine großen Stücke hervor, da Sie gut gekaut haben (Dazu lesen Sie gleich mehr).

Es entsteht ein schöner „Haufen“, der sich im WC leicht hinunterspülen lässt, bzw. ins Wasser gleitet. Sie brauchen wenig WC-Papier, da Ihr Anus kaum beschmutzt ist.

Da die Fäzes durch den Schleim gut „verpackt“ ist, riecht sie auch kaum.

Alles andere ist bereits eine Abweichung.

Wichtig: Am Stuhl zeigt sich innerhalb von wenigen Minuten/Stunden, ob Sie das, was Sie gegessen haben vertragen und wie Sie es verdaut haben. Außerdem finden Sie über die Beschaffenheit Ihres Stuhls besser die für Sie passende Methode der Darmreinigung.

So geht die Selbstdiagnose Stuhl

Je klebriger der Stuhl – desto mehr Feuchtigkeit haben Sie im Körper. (Dazu lesen Sie bitte in meinem TCM-Buch mehr. Das Thema Feuchtigkeit betrifft nicht nur den Darm, daher würde es hier das Thema überstrapazieren.) das kann von zu viel rohem Obst oder Gemüse kommen, oder Joghurt, Milch, Käse … Da jeder Organismus anders ist, kann es bei jedem Mensch etwas anderes sein.

Wichtig ist, dass Sie beobachten und Rückschlüsse auf Ihre Ernährung ziehen.

  • Machen Sie sich ggf. eine Liste oder
  • besuchen Sie eine TCM-Ernährungsberaterin.
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Wenn es rinnt - zu viel Feuchtigkeit

Wenn der Körper viel Feuchtigkeit intus hat, leert er sie mit einem einmaligen heftigen flüssigen Stuhlgang.

Solange Sie diese Entleerungen nicht alle paar Stunden haben, nennt man das in der TCM noch nicht Durchfall. Es ist nur ein Zeichen, dass Sie etwas nicht vertragen haben und der Körper es (Gott sei Dank) rasch losgeworden ist. (Ehe die Nahrung mehr Schaden anrichten konnte)

Durch Hitze im Darm (durch Bakterien, heiße Gewürze, etc.) beginnt der (feuchte) Stuhl extrem zu stinken. Hier dienen kühlende Kräutertees wie Kamille, Brennnessel, etc. als Erste-Hilfe-Maßnahme. Dann ab zum Arzt.

Bei Kälte haben Sie ein krampfiges, schneidendes Gefühl. Hier helfen wärmende Kräutertees, wie Fenchel, Anis oder Kümmel. Wo haben Sie sich verkühlt? Und wenn auch die Wärmeflasche nicht hilft, ab zum Arzt!

Mehr zum Thema Durchfall lesen Sie im Artikel "Darmsanierung – wenn der Darm zu Durchfällen neigt (aus Sicht der TCM)", wenn es darum um chronische Durchfälle geht oder im Artikel „Darmgesundheit - so sorgen Sie für Ihr Immunsystem“ wenn Sie allgemeine „Pflegehinweise“ für Ihren Darm möchten. 

Fazit:

Je länger Sie für Sie unpassende Ernährung zu sich nehmen oder durch andere Faktoren Ihre Verdauung beeinflussen, desto schlechter wird sie werden. Die Verdauungsreste lagern viel zu lange im Darm, beginnen zu gären (Gasbauch, siehe oben) und/oder sich zwischen den Darmzotten abzulagern und einzukrusten (Kotbauch, siehe oben).

Spätestens dann ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrer Darmgesundheit auseinandersetzten.

Nur ein dicker Bauch? Auswirkungen auf die Gesundheit

Bitte beachten Sie, dass diese Selbstdiagnosemittel keinen Arztbesuch ersetzen! Bei Verstopfungen über einen langen Zeitraum mit starken Schmerzen müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, da sich dahinter eine ernste Erkrankung verbergen kann!

Die meisten Bäuche sind also eine Mischung aus

  • aufgeblasenen Darmschlingen,
  • Gewebeflüssigkeit (Lymphe) und
  • Fett (wobei das Fett dabei den geringsten Anteil ausmacht)

Die riesigen Darmschlingen stören die anderen Organe im Körper, die Gesundheit beginnt darunter zu leiden. Je größer der Darm wird, desto mehr verrutschen die Organe von ihrer herkömmlichen Stellung und dann wird es auch im Brustraum eng.

Das übermäßige Darmvolumen im Körper stört besonders die

  • Lunge und das
  • Herz.
  • Sie setzen die Blase und
  • die Gebärmutter unter Druck, und auch die
  • Wirbelsäule bekommt ihren Teil ab.

Durch die Darmreinigung wird der Darm entlastet und kann wieder auf normale Größe schrumpfen.

Störungen der Organe durch einen vergrößerten Darm

Lunge

Wenn die Lunge keinen ausreichenden Platz mehr hat, wird die Einatmung behindert.

Die Folge ist eine flache Atmung, was dazu führt, dass die Belüftung und Sauerstoffaufnahme der Lunge behindert wird.

Hier bilden sich zusätzlich Abfallprodukte oder kurz genannt: Säuren.

Herz

Wenn das Herz nicht ausreichend Platz hat, weil der große Oberbauch und ein vergrößerter Magen ständig auf das Herz drücken, können unterschiedliche Symptome auftreten:

  • Engegefühl in der Brust,
  • Angstzustände,
  • Kurzatmigkeit bis zur Atemnot,
  • starke Blutdruckschwankungen,
  • Schwindel und Hitzewallungen,
  • Pulsschwankungen,
  • Herzrasen und immer wieder nächtliche
  • Herzrhythmusstörungen.

Wirbelsäule

Der Bauch beeinflusst die Statik der Wirbelsäule, sodass sich die Haltung verändert.

Dr. med. Adrian Schulte (Buchtipp "Alles Scheiße, oder was?"): „Wenn wir durch den Bauch ständig eine nach vorn geneigte Haltung einnehmen, erhöhen wir den Druck auf die vorderen Bandscheibenpole, und es passiert, was beim kräftigen Biss in einen Hamburger gerne passiert: Das Fleisch flutscht heraus.

Was ist Verstopfung?

Manche sagen, man muss mindestens einmal pro Tag Stuhlgang haben, andere sprechen von zwei Mal die Woche.

Je nach

  • Menge der Nahrungsaufnahme,
  • der körpereigenen Verwertung,
  • der „Frische und Lebendigkeit“ der Nahrung,
  • des Zustandes des Darms und des
  • Menschen

sind unterschiedliche Stuhlabgaben normal.

Verstopfung ist meist dann, wenn man nach mehreren Tagen ohne Stuhl ein Gefühl des Unwohlseins verspürt.

Auch hier ist es wieder wichtig, dass Sie sich beobachten:

  • Essen Sie ausreichend?
  • Arbeiten Sie körperlich viel mehr als normal und essen Sie gleichbleibend?
  • Haben Sie besonders viel Stress?
  • Bewegen Sie sich ausreichend?
  • Trinken Sie genug

Oftmals sind es schon kleine Veränderungen, die einen normalen Stuhlgang wieder einrichten.

Da das Thema Verstopfung ebenso reichhaltig ist, wie das Thema Darmreinigung, und dann noch die psychischen Faktoren dazu kommen, habe ich Ihnen darüber mehr im Beitrag „Darmgesundheit - so sorgen Sie für Ihr Immunsystem“ geschrieben.

Darmreinigung Schritt 1: Die Verdauung beginnt im Mund

Im Mund sind die Zähne, der Speichel und die Zunge an der Verdauung beteiligt.

Die Zähne zerkleinern die Nahrung so, dass sie im Magen leicht verdaulich ankommt.

Wie ich zu meinen Kindern immer sagte als sie klein waren: „Der Magen hat keine Zähne. Also kaut im Mund.“

Durch den Speichel werden schon die ersten Enzyme für die Spaltung diverser Zuckerarten bereitgestellt. Sollten Sie also besonders oft Blähungen haben, hilft eine Verbesserung der Kauleistung oftmals Wunder.

Die Zunge befördert die zerkaute Nahrung hinunter in die Speiseröhre. Dabei handelt sie oft aus einem Reflex, wenn der Mund zu voll ist.

Achten Sie also darauf, dass Ihre Bissen klein genug sind. Nur so können Sie ausreichend kauen, ehe Sie den ersten Schluckreflex bemerken und Ihre Zunge den Brei hinunterbefördert.

Lesen Sie dazu den Artikel "Gesund beginnt im Mund".

Richtig kauen – eine Kunst

Richtig zu kauen ist eine schwierige Aufgabe, wenn wir es nicht in der Kindheit gelernt haben.

In stressigen Zeiten, und das fängt schon in der Schule oder im Kindergarten an, ist meist keine Zeit, ausreichend zu kauen.

Durch den Gruppendruck werden schon ganz kleine Kinder dazu angeregt, das Essen möglichst hastig hinunter zu schlingen.

Und wenn dann zuhause auch neben dem Fernsehen gegessen, beim Essen gestritten wird (oder die Kinder gar nicht richtig hungrig sind!) – schlingen bereits Kinder ihr Essen nur hinunter und wollen schnell weg.

Schlingen die Eltern das Essen hinunter, liegt die Chance bei 50 %, dass auch die Kinder ihr Essen hinunterschlingen.

Beobachten Sie sich einmal wertfrei, wie oft Sie kauen:

  • Wie fühlt sich der Nahrungsbrei an, ehe Sie ihn schlucken?
  • Sind da noch große Stücke drinnen?
  • Schauen Sie sich Ihren Stuhl bewusst an und tätigen Sie Rückschlüsse auf Ihr Kauvermögen.

Und ja, wenn wir länger nicht ausreichend gekaut haben, bekommen wir auch im Mund einen Muskelkater … 😉

Richtlinien beim Essen für die Darmgesundheit

In meinem Buch "Ernährung nach den 5 Elementen für Einsteiger" finden Sie genau diese darmgesundheitsfördernden Richtlinien zu einem außergewöhnlichen Leben. Dazu gehören:

Ehe Sie nun mit einer bestimmten Methode beginnen, Ihren Darm systematisch zu reinigen, achten Sie daraus, dass Sie schon ausreichend kauen.

Lesen Sie dazu auch meinen Artikel über "Achtsamkeit beim Essen aus Sicht der TCM"

Darmreinigung Schritt 2: Was genau brauchen Sie? 

Ehe Sie sich für eine passende Methode und idealen Zeitpunkt zur Darmreinigung entscheiden können, brauchen Sie noch mehr Fakten über sich.

Bitte beachten Sie, dass diese Tipps keinen Arztbesuch ersetzen! Bei Verstopfungen über einen langen Zeitraum mit starken Schmerzen müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, da sich dahinter eine ernste Erkrankung verbergen kann!

Wenn Sie öfter nicht aufs WC können als Sie gehen und Ihr Abführmittelverbrauch steigt, sollten Sie auf generelle Maßnahmen umsteigen, Ihre Darmtätigkeit zu verbessern.

Dabei gibt es einige grundlegende Tipps. Ich habe sie alle in den Artikel „Darmgesundheit“ (erscheint am 28.04.19) gepackt. Wenn Sie also den Akutfall überwunden haben und/oder einmal die „große Darmreinigung“ (siehe unten) gemacht haben, empfehle ich Ihnen, körperliche und psychische Faktoren Ihrer Darmprobleme zu betrachten. (Wenn medizinisch alles abgeklärt ist und in Absprache mit Ihrem Arzt!)

8 Tipps für die tägliche Darmreinigung

1.Bewegung

Die TCM empfiehlt moderate Bewegung und stets so, dass Sie nicht in die Erschöpfung kommen. Schauen Sie, wie Qi Gong, Tau Chi oder Yoga geht. Auch Spazieren gehen, Fahrrad fahren oder andere Sportarten sind gut, wenn sie die Ausdauer stärken und den Kreislauf bewegen.

Wichtig ist, dass Sie sich nicht überanstrengen und exzessiv schwitzen, wenn Sie sowieso schon Verstopfung haben. Ebenso kann dieses „Auspowern“ zu Durchfall führen, je nachdem, wie Ihr Körper reagiert und welche Dispositionen er hat.

2. Massage und Köpertherapien

Hier gibt es wirklich ein breites Spektrum, das Sie nützen können. Fast alle fernöstlichen Techniken arbeiten mit Bauchmassage. Und auch bei den Körpertherapien finden Sie interessante Möglichkeiten. Wenn Ihnen Massage und Körperarbeit generell zusagt (das muss man mögen), stöbern Sie ein bisschen im Netz.

Besonders interessant ist Körpertherapie im Falle von Verstopfung, denn beim Loslassen (siehe unten Psychische Aspekte) geht es ja auch ums Loslassen von unseren Gefühlen. Und Berührung auf der Haut – unserem „nach außen gestülpten Darm“ bringt Themen zum Schmelzen …

3. Stressprävention

Wenn Sie bei Stress ein Thema für sich sehen (wer hat heutzutage keinen Stress?), empfehle ich Ihnen, meinen Artikel Achtsamkeit: Die neuen Pfade zur Weisheit des Herzens und Meditation gegen Stress? Einstieg in die Meditationspraxis zu beschäftigen und eine kleine Achtsamkeitspraxis in Ihr Leben aufzunehmen.

Und hier habe ich noch einen Artikel zum Thema „Gesunde Psyche – gesundes Immunsystem“ – denn im Darm liegt ja auch unser Immunsystem. 

4. Körperorientierte Psychotherapie

Bei dieser Form der Psychotherapie geht es darum, dass man die Psyche und den Körper als eine Einheit versteht. Im Körper drückt sich aus, was die Seele sagen will. So hat man erkannt, dass emotionaler und seelischer Stress vom Organismus über das Verdauungssystem ausgeschieden werden kann. Bei Stress verschließt sich dieser Mechanismus, ist der Stress vorbei, öffnet er und reguliert sich (Verdauungsgeräusche).

Die körperorientierte Psychotherapie arbeitet mit psychoanalytischen und körperorientierten Mitteln und fördert dadurch den Selbstheilungsprozess, indem sie neurotischen und psychosomatischen Symptomen die Basis entzieht. (Quelle: Psychotherapie Aloha)

5. Yoga für den Darm

Bei Problemen mit der Verdauung und unterstützend zur Darmreinigung können auf Körperübungen helfen. Hier haben ich Ihnen ein Video von Youtube verlinkt, das mir gut gefällt (leider nervig mit der Werbung davor). 

6. Ernährung

Ihre Ernährung sollte auf jeden Fall so abgestimmt sein, dass Sie keine Verdauungsprobleme mehr haben. Das ist ein Kapitel für sich. Da jeder Mensch einzigartig ist, braucht auch jeder eine etwas andere Ernährung als andere.

Die passende Ernährung ist auch vom Alter abhängig und welcher Tätigkeit Sie nachgehen.

„Passend“ kann über Gewürze, Kräuter, Gemüse und Obst, Getreide und Samen oder Nüsse erreicht werden. Nahrung kann Heilmittel oder Gift sein. Ebenso brauchen manche Menschen Fleisch, andere nicht. Und das hat nichts mit der persönlichen Einstellung zu Tieren zu tun. Wenn ein Organismus Fleisch braucht, und keines bekommt, stirbt er.

Hier noch einen kompletten Teil über artgerechte Ernährung einzubauen, sprengt das Thema. Lesen Sie daher folgende Beiträge dazu: Lichtnahrung oder Paradigmenwechsel? Gedanken über Nahrung und Nahrung ist Leben – mehr Wohlgefühl im Bauch statt Diäten

7. Leinsamen

Einen Esslöffel Leinsamen schlucken (eine Herausforderung) und sofort ca. ½ Liter Wasser trinken (je mehr desto besser). Trinken Sie wirklich viel Wasser, da der Leinsamen Wasser anzieht und aufquillt. Wenn Sie zu wenig trinken, verstopfen Sie.

Alternativ: Weichen Sie den EL Leinsamen über Nacht in Wasser ein und schlucken Sie die gequollenen Körper ganz (ohne sie zu kauen!) essen. Auch hier bitte ausreichend Wasser trinken!

Leinsamen setzt Schleim im Dickdarm frei (durch das Wasser), dadurch kann der Stuhl leicht ausgeschieden werden. Der Leinsamenschleim fördert angeblich auch die Darmflora.

8. Flohsamenschalen

Flohsamenschalen funktionieren ähnlich wie Leinsamen. Auch sie binden Wasser, das kann bei Verstopfung aber auch bei Durchfall eingesetzt werden. Außerdem sollen sie Gifte an sich binden.

Bitte unbedingt auch bei der Einnahme von Flohsamenschalen ausreichend trinken, wenn Sie sie zur Darmreinigung verwenden.

Die sanfte Darmreinigung im Akutfall + Checkliste + 6 Möglichkeiten

  • Sie haben (weder) Gas- noch Kotbauch?
  • Sie haben ein, zwei Tagen keinen Stuhl? (Sonst aber regelmäßigen Stuhlgang.)
  • Neigen aber generell zu „hartem Stuhl“.
  • Ihre Woche war sehr stressig?
  • Sie bemerken, dass Sie zu wenig getrunken haben?

1. Wasser

Trinken Sie innerhalb der nächsten Stunden mehr Wasser.

Da der Dickdarm dem Speisebrei laufend Wasser entzieht, wirkt sich Wassermangel nach einigen Tagen auf die Verdauung aus. Der Speisebrei wird zur Wasserquelle für den Körper, damit er wichtige Teile (wie das Gehirn und das Blut) versorgen kann.

Wenn Sie also zu wenig getrunken haben (oder das generell tun), ändern Sie das.

Lesen Sie zum Wasser diesen Artikel: 

2. Vitamin C

Nehmen Sie mit dem Wasser einige Vitamin C Kapseln (LINK) – das verhilft zu weichem Stuhl. Hier habe ich Ihnen Natürliches Vitamin C in Bio Qualität (Quelle Amazon) gefunden. 

Vitamin C ist an über 30 000 Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Es ist aus Sicht der TCM thermisch „kalt“ und kann daher in Überdosierung Durchfall auslösen. Wenn Sie also Verstopfung haben, kann eine hohe Dosis die „Rettung“ sein.

Haben Sie einen Kotbauch? Probieren Sie einmal generell mehr Vitamin C aufzunehmen. Ab einer bestimmten Dosis reguliert es auch die Verdauungstätigkeit, der Stuhl wird weich. Und wenn es zu viel ist, wird es ausgeschieden. 

Sie haben einen Gasbauch und neigen eher zu Durchfall? Außerdem riecht Ihr Stuhl kaum? Dann empfehle ich, mit dem Vitamin C nicht hoch zu dosieren. Es kann den Durchfall verstärken.

3. Obst (Äpfel oder getrocknete Pflaumen)

Essen Sie einige Äpfel – kauen Sie gut.

Einige Äpfel gut gekaut verspeisen (oder Apfelkompott) kann den Darm auch in Bewegung bringen. Apfelsaft geht schneller, auch hier empfehle ich die Apfel“kur“ nicht, wenn Sie eher zu Durchfall neigen.

Weichen Sie getrocknete Pflaumen (Achtung, kaufen Sie bitte ungeschwefelte, die erhitzen nicht Ihren Magen und Darm!) über Nacht in reichlich Wasser ein und essen/trinken Sie in der Früh diese Mischung. Das wirkt bei manchen Menschen Wunder.

Hier habe ich Ihnen ungeschwefelte Pflaumen gefunden: Pflaumen - getrocknet - ungeschwefelt - 2 kg - Trockenfrüchte (Quelle Amazon)

4. Bewegung

Gehen Sie rasch spazieren.

Bewegung bringt auch das Blut und die Energie in Bewegung. Wenn Sie einmal keine Zeit zu einem längeren Spaziergang haben, versuchen Sie so viele Schritte wie nur möglich an einem Tag zu tun. Meist kommt dann auch der Darm in Bewegung.

5. Massage

Massieren Sie sich Ihren Bauch.

Eine Bauchmassage kann auch Wunder wirken. Bitte massieren Sie sich selber vom rechten Oberbauch in kreisförmigen Strichen zum linken Bein und dann zum Nabeln.

Eine zweite Methode ist, wenn Sie mit den Fingerknöcheln beider Hände links und rechts an den äußeren Oberschenkeln mit gutem Druck massieren.

6. Akupressur

Massieren Sie sich den Akupunkturpunkt Di4 (siehe Youtube-Video) – er ist bei Verstopfung geeignet.

Die heftige Darmreinigung für Hartgesottene + Checkliste + 5 Möglichkeiten natürlicher Abführmittel

  • Sie haben (weder) Gas- noch Kotbauch?
  • Und haben ein, zwei Tagen keinen Stuhl? (Und keine Schmerzen – sonst zum Arzt!)
  • Sie fühlen sich unwohl, weil Sie spüren, dass Stuhl im Bauch ist?
  • Neigen generell zu „hartem Stuhl“.
  • Sie haben genug Wasser getrunken.
  • Und das passiert Ihnen häufig.
Folgende Möglichkeiten den Darm zu reinigen, können sich heftig auswirken. (Bitte daher nur unter ärztlicher Aufsicht und Rücksprache anwenden!)

Heftige Darmentleerung wirkt schwächend auf den Organismus.

ACHTUNG: Wenn Sie länger krank waren oder schwanger sind – Hände weg!

1. Sennesblättertee

Die Sennesblätter werden als Tee aufgegossen und getrunken. Eine Wirkung können Sie schon nach bis zu zwei bis vier Stunden erwarten. Sennesblätter reizen die Darmwand und können bei manchen Menschen schmerzhaften Durchfall bewirken.

Der Darm gewöhnt sich an die Reizung und das kann dazu führen, dass Sie immer höhere Dosen anwenden müssen. (Das ist übrigens auch bei manchen Abführmitteln so. Fragen Sie genau nach, ehe Sie welche kaufen!)

2. Faulbaumrinde

Faulbaumrinde ist ein mäßigeres Abführmittel als Sennesblätter, doch auch hier – bitte mit Vorsicht anwenden. Denn die Pflanze an sich ist giftig. Als ich noch als Drogistin arbeitete, haben wir maximal drei Tage Anwendung empfohlen.

Faulbaumrinde zieht vermehrt Wasser aus der Darmwand in den Darm – macht also den natürlichen Prozess rückwirkend. Dauerhafte Anwendung kann zu Austrocknung und damit zu Herzproblemen u.a. führen.

3. Rizinusöl

Bei meiner Drogisten Ausbildung hat ein Lehrling einmal einem anderen Rizinusöl in die Suppe geleert. Der Arme wusste nicht, wie ihm geschah, als ihn plötzlich und heftig der Stuhldrang überkam. Vielleicht haben Sie auch schon Filme gesehen, wo nach Einnahme eines Abführmittels heftiger Durchfall einsetzte.

Rizinusöl kann also bei hoher Dosierung rasant wirken. Das ist schmerzhaft und raubt dem Körper viel Energie. Gesunde Menschen können schweißgebadet sein danach. Achten Sie also auf die Dosierung (wenn es denn sein muss!) und fragen Sie genau bei Ihrem Arzt nach, ob Sie es im Notfall nehmen können!

4. Glaubersalz und/oder Bittersalz

Beide Salze dienen zum Abführen. Und beide sind widersprüchlich beschrieben. Die einen schwören auf die Wirkung, die anderen ekelt es. Ich persönlich mag es gar nicht und ich kann die Salze auch nicht empfehlen.

Sie wirken aus Sicht der TCM sehr kalt, also lösen Sie nicht nur Stuhlgang aus, sie können auch echten Durchfall produzieren. Und nachhaltig den Funktionskreislauf der Milz (aus Sicht der TCM) schwächen. Bitte entscheiden Sie selber. 😉

5. Einlauf oder Darmspülung

Alexandra Stross (Natürliches Entgiften) schwört auf Basenbäder, Einläufe, Leberreinigung und weitere Wege der Darmreinigung.

Ich selber habe die Darmspülung ausprobiert, nachdem ich ihr Buch gekauft und gelesen hatte und kann die Einläufe mittlerweile empfehlen. (Nachdem ich mich erst einmal überwunden hatte, aber so ist das mit allem, was neu ist ...)

Dieses Irrigatorset habe ich in Verwendung. Kaufen Sie auch gleich die Darmrohre mit ein. (Quelle Amazon)

Wichtig: Seien Sie geduldig mit sich! 😉 Bei der erste „Füllung“ kann es passieren, dass sie nicht ganz in den Darm einläuft. Zwingen Sie also nichts.

Ich habe damals das erste Mal nur einen halben Liter hineinbekommen. Nach der Entleerung ließ ich einen weiteren Durchgang ein – da passte dann schon mehr hinein.

Achten Sie darauf, dass das Wasser warm genug (und nicht zu heißt) ist – man spürt das im Darm mit ein paar Sekunden Verspätung. Kühleres Wasser (Körpertemperatur oder etwas kälter) ist für einen Einlauf besser geeignet als wärmeres, da die Darmmuskulatur durch Wärme beruhigt wird, man aber genau das Gegenteil erzielen will, nämlich Aktivität.

Schon nach dem ersten Durchgang, der ca. drei Wochen dauert, konnte ich eindeutig Verbesserungen feststellen.

Für den Einlauf besorgt man sich einen Irrigator. Im Buch „Natürliches Entgiften“ beschreibt Alexandra genau, wie wir die Darmreinigung mittels eines Irrigators durchführt können. Ihr Buch ist bei allen Reinigungsprozessen immer wieder eine gute mentale Unterstützung.

Wichtig sind Einläufe beim Fasten und bei Darmreinigungskuren, denn bereits gelöste Ablagerungen sollen schnell ausgeschieden werden, bevor es zu einer Rückresorption der darin enthaltenen Gifte kommen kann. Zahlreiche oder gar regelmäßige Einläufe schwächen hingegen den Darm, weil sie ihm unnötig Arbeit abnehmen und ihn seiner natürlichen Bakterienflora berauben.

Neben reinem Wasser kann der Darm auch mit Kaffee gespült werden, idealerweise am frühen Morgen, da dadurch die Leber über die Galle sofort und besonders stark entgiftet wird. Entgiftungssymptome wie Kopfschmerzen, Schwindel und Schwäche werden durch den Kaffee-Einlauf oft sofort gebessert.

In seltenen Fällen kommt es zu einem Rückfluss der Galle in den Magen, was Brechreiz und Magenschmerzen verursachen kann. Dann hilft es schnell, ein paar Tassen Pfefferminztee zu trinken.

Die „große“ Darmreinigung – 3 Möglichkeiten

Wenn Sie generell und dauerhaft etwas an Ihrer Verdauung ändern möchten, empfiehlt sich eine richtige Darmreinigung.

Dabei gibt es unterschiedliche Methoden.

Ich möchte Ihnen heute 4 Wege vorstellen.

Wählen Sie eine für Sie passende Möglichkeit aus. Jede Darmreinigung stellt eine besondere Herausforderung dar.

Denn Sie haben die Verstopfung aus einem bestimmten Grund und der ist mit Ihrem Lebensstil verbunden.

In dem Moment, wo Sie an den „Auswirkungen“ Ihres Lebensstils zu schrauben zu beginnen, wird sich Ihr Leben verändern. Das ist gut so, dann nur so können Sie auf lange Sicht Ihre Verdauungsprobleme in den Griff bekommen.

Ehe Sie sich also für eine der vier Methoden entscheiden, lesen Sie, welche Voraussetzungen Sie brauchen, damit Ihre Darmreinigungskur auch Erfolg hat!

1. Hydro Colon Therapie

Diese Art der Darmreinigung braucht ein Zentrum oder eine Arzt-Praxis, wo Sie ambulant behandelt werden. Das ist relativ einfach zu bewerkstelligen, aber die Kosten sind relativ hoch. Dass es "so leicht" geht, kann dazu verleiten, bei seinem Lebenstil generell "alles beim Alten" zu lassen. Dadurch ändert sich aber langfristig nichts. Und Sie werden die Therapien alle paar Jahre wiederholen dürfen.

Die Colon Therapie geht davon aus, dass jede Mahlzeit Rückstände im Darm hinterlässt. Mit den Jahren sammelt sich da mehr an, als uns guttut. Daher sind wir müde, antriebslos und plagen uns mit Allergien, Pilzen, etc. herum.

Der Hydro Colon Therapie geht eine Untersuchung voraus, sowie eine Phase der Vorbereitung durch angepasste Ernährung und ggf. Tee, etc. je nach Ergebnis der Untersuchung. Danach wird der Darm über ein Glasröhrchen mit Wasser gespült. Gleichzeitig gibt es eine sanfte Bauchmassage. Die alten Stuhlreste und Kotsteine (daher ist diese Therapie für Sie ideal, wenn Sie harte Kotsteine haben, sprechen Sie mit dem Arzt darüber), die zwischen den Darmzotten kleben, werden gelöst und ausgespült ohne dass es zu Geruchsbelästigung kommt. Der Waschgang ist schmerzfrei.

Dadurch wird der Darm entlastet und das Immunsystem gestärkt. Nach einer Zeit nimmt der Darm seine normale Tätigkeit wieder auf.

Meist werden 3-5 Hydro Colon Einheiten empfohlen, aber auch hier kommt es auf den Menschen und den Zustand seines Darmes an.

2. Reiskur

Eine Reiskur ist ein traditionelles Mittel aus der TCM. Dadurch wird der Darm geschont und kann sich leichter selber reinigen. Zur Kur empfiehlt es sich, Einläufe, Bürstungen, etc. (siehe unten) zu machen. Diese Kur ist etwas eintönig und bei massiven Verstopfungen (oder Kotbauch) nützt sie nichts mehr. Ideal ist die Reiskur bei einem Gasbauch, da der Darm sich erholen kann.

Und so geht es:

1 -2 Vorbereitungstage einplanen, wo kein Eiweiß mehr gegessen wird und nur gedünstetes Obst, Gemüse, Getreide mit frischen Kräutern angereichert.

Grundrezept:

Vollkornreis im Verhältnis 1:3 mindestens 1 Std. (besser länger) kochen lassen, ev. noch Wasser dazugeben, damit es richtig schön quellen kann. Überschüssiges Getreide-Wasser kann man trinken.

KEIN Salz bei der Kur. Möglich sind frischen Kräuter (Bärlauch, Löwenzahn).

Kurdauer: 3 Tage zu Beginn, später 6, 9 oder 12 Tage möglich.

3. F.X. Mayr

Die klassische F.X.Mayr-Kur nach ihrem Erfinder, dem österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr benannt. Ziele sind Kautraining, das Erspüren des natürlichen Sättigungseffektes und die Entlastung des Darmes durch einfache Kost. Die F.X. Mayr braucht auch Disziplin, Sie können sie aber auch in einem der Wellnesshotels machen, auf dem Gebiet wird viel angeboten. Wenn Sie sie bei sich zu Hause machen, sollten Sie einen Arzt in der Nähe haben, zu dem Sie wegen der Bauchmassage gehen können.

Buchtipp: Darmreinigung. Das Original nach Dr. med. F.X. Mayr: Wie Sie richtig entschlacken, entsäuren und ein ganz neues Lebensgefühl gewinnen

Und so geht die "klassische" Kur: Ein Bissen (klassisch von einer Semmel und 1/4l Milch) wird 40x gekaut und mit einem Löffel Milch ergänzt, ehe man ihn schluckt. Dabei beginnt die Verdauung schon im Mund und der Darm wird so weit wie möglich geschont.

Heute wird die Kur genau an die Teilnehmer abgestimmt und dabei durch Eiweißzulagen, Basensuppen oder Alternativen zu Semmel ergänzt.

Wichtig ist auch hier die Bauchbehandlung, die das Gewebe des Bauches mit Sauerstoff versorgt, die natürliche Zwerchfellatmung und die Durchblutung des Bauchraumes fördert. Die Lymphe wird entlastet und Körperschlacken und –gifte über den Darm ausgeschieden.

Die Therapie nach F.X.MAYR eignet sich besonders zur Behandlung chronischer Erkrankungen.

Mehr darüber lesen auf fxmayr.com

Begleitende Maßnahmen:

1. Tee trinken

  • Pfefferminze
  • Schafgarbe
  • Kümmel
  • Fenchel

zu gleichen Teilen. Oder statt Pfefferminztee Brennnesseltee.

Wirkung: Der Tee wirkt etwas wärmend und bringt Energie in den Körper. Brennnessel soll die Blutreinigung unterstützen.

2. Basenbäder

Regelmäßige Basenbäder sind heutzutage unabdingbar. Ich bade seit 6 Jahren einmal in der Woche mindestens in einem Basen Bad. Die Dauer dieses Basenbades wird mit mindestens 50 Minuten empfohlen, doch je länger Sie in dem Bad verweilen, desto tiefer geht die Säuberung, ab 2 Stunden bis 3 Stunden werden schon die inneren Organe entgiftet.

Wenn Sie Basenbäder nicht gewöhnt sind, beginnen Sie mit Basensocken, steigen dann auf Basenfußbäder um und erst dann nehmen Sie Basenbäder. Ihr Organismus darf sich langsam an die Entlastung gewöhnen.

Ich habe mehrere Basenbäder ausprobiert, jedes hat eine etwas andere Wirkung. Das Basen Bad (hier mit Link auf Amazon) mag ich am liebsten. Meersalz zum Beispiel mag ich gar nicht. Probieren Sie mehrere Marken und Arten aus, ehe Sie sich für "Ihre" entscheiden.

Für ein Basen Bad brauchen Sie

Probieren Sie einfach aus, was für Sie ideal ist.

Wenn Sie regelmäßig Basenbäder machen, merkt sich Ihr Körper die Erleichterung und Sie spüren dann immer, wann Sie das nächste Bad brauchen.

3. Bürstenmassage – Entgiftung anregen

Mit einer Körperbürste regen Sie die Durchblutung und den Kreislauf an, bekommen eine seidenweiche Haut und beugen so Hautunreinheiten vor.

(Hier habe ich Ihnen meine Lieblingsbürste hinterlegt - Quelle: Amazon.)

4. Leichte Ernährung

Je nach Darmreinigungskur bekommen Sie spezielle Anleitungen, was Sie essen sollten. Wenn Sie die F.X.Mayr-Kur machen, erfahren Sie von Ihrem Arzt genau, was Sie essen sollen.

In jedem Fall und bei jeder Art der Darmreinigung (es gibt ja noch andere) empfiehlt sich leichte Kost, gedünstetes oder blanchiertes Gemüse (je nach Verdauungsleitung), klare Suppen, kein Salz, keinen Kaffee – ev. ein wenig Sojasauce.

5. Leberwickel

Ein warm-feuchtes Tuch auf den rechten Oberbauch legen und mit einem dicken Frotteetuch abdecken. Mindestens 10 Minuten ruhen. Am besten zwischen 13 und 15 Uhr angewendet, denn da hat die Leber am wenigsten Energie und kann ein bisschen Unterstützung  von außen brauchen.

6. Geruhsame Spaziergänge

Nehmen Sie sich Zeit in der Natur spazieren zu gehen, frische Luft zu atmen und den Wind auf der Haut zu spüren. Dadurch bekommen Sie den Kopf frei und können leichter loslassen.

Mehr über die Kraft der Natur lesen Sie im Artikel: In Balance durch die Kraft der Natur – Waldbaden

7. Ölziehen

Das Ölziehen kommt aus der ayurvedischen Medizin und gehört dort – neben dem Zungenschaben - zu den Maßnahmen der täglichen Gesundheitspflege.

Sie können es zur Unterstützung Ihrer Darmreinigung machen oder einfach ins Leben integrieren.

So geht es: 1 TL Öl in den Mund und es sanft zwischen den Zähnen hin und herziehen. Es durch die Zahnzwischenräume pressen. Ohne Hast und Anstrengung und ohne es hinunter zu schlucken.

Nach 20 Min. ausspucken, den Mund 5-6 mal mit lauwarmem Wasser ausspülen, danach gründlich die Zähne putzen.

Das Öl bitte auf gar keinen Fall in das Waschbecken oder die Toilette spucken! Es befinden sich Mikroorganismen und biochemische Rückstände darin, die nicht in den Wasserkreislauf sollten. Daher das Öl auf entsprechende Lagen Küchenrolle spucken und entsorgen!

  • Sonnenblumenöl: Entzieht Krankheitserreger und Bakterien.
  • Distelöl: Holt Rückstände und Mikroorganismen aus dem Lymphsystem.
  • Erdnussöl: baut schwer lösliche Schadstoffe in Muskeln, Gelenken und Geweben ab.

Psychische (seelische) Komponente der Darmreinigung

Eine Darmreinigung macht man nicht einfach „so im Vorbeigehen“.

Besonders wenn Sie Kotbauchbesitzer sind, ist die Darmreinigung auch mit dem Prozess verbunden, das Loslassen generell zu lernen. Und das ist gekoppelt mit der Angst vor Verlust der Kontrolle über das Leben.

Der Dickdarm ist für das Loslassen generell zuständig. Nach Sigmund Freud liegt die Ursache in einer bestimmten Entwicklungsphase in der Kindheit. In den meisten Gesellschaften wird das Absetzen vom Stuhl bzw. die Windel versteckt und mit „pfui“ verbunden. Damit erfüllt es das Kind nicht mit Stolz, etwas produziert zu haben – sondern es lernt, den Stuhl zurückzuhalten, weil er unrein ist.

Viele Erwachsene mit Verstopfung haben diesen Hintergrund. Sie haben nie gelernt, dass Loslassen ein produktiver, kreativer Akt ist. Im Umkehrschluss sagen diese Menschen dann auch von sich, dass sie „nicht kreativ“ seien.

Wenn Sie sich also für eine große Darmreinigung entschließen, macht es Sinn, sich ausreichend Zeit und Raum zu nehmen. Denn es können verdrängte Gefühle hochkommen.

Mehr zum Thema "Loslassen" lesen Sie im Artikel: Loslassen von alten Mustern – Veränderung ins Leben bringen und zum Thema "Veränderung" finden Sie viel Input in meinem Buch: Lebe frei! Die Zeit ist reif für deine Lebensreise!

Zusätzlich unterstüzt Sie im Außen - 5 Tipps

1.Tagebuch – Reflexionsbuch schreiben

Bei der Darmreinigung kann es auch zu emotionalen Ausbrüchen kommen. In dem Sie alte Ablagerungen im Darm loslassen, dürfen sich auch Situationen aus der Vergangenheit verabschieden.

Da macht es Sinn, sich die Dinge von der Seele zu schreiben. Nutzen Sie mein Schreibbuch dafür, ich habe es genau für solche Übungen hergestellt. Sie können darin nicht nur schreiben, sondern auch zeichnen, malen oder krizeln ...

Mein Schreibbuch - wartet auf deine Reflexionen

Das erste leere Buch mit leerem Inhaltsverzeichnis

Ideal als Ideen-Notizbuch, damit du deine Ideen immer wieder findest! Schreibend findest du auch deinen Weg heraus aus der Herausforderung - hinein in ein Leben voller Mut und Kraft.

Leserstimme: "So genial - ich hatte vor diesem Buch nie daran gedacht, für meine Notizen ein Inhaltsverzeichnis anzulegen ... dieses Schreibbuch liefert es schon mit!"

2. Malen, zeichnen, lesen, sich Gutes tun

Und natürlich darf bei der Kur die Seele nicht zu kurz kommen. Gönnen Sie sich Ihr Hobby, malen, lesen, zeichnen Sie. Werden Sie kreativ, auch das unterstützt den Prozess des Loslassens. Wenn Sie ganz mutig sind, machen Sie das Programm „Der Weg des Künstlers (lesen Sie meinen Artikel)“ aus dem gleichnamigen Buch – man könnte sagen, es ist ein Turbobuster.

3. Atemübungen (Ausatmen)

Die Atmung ist eng verbunden mit unserer Darmtätigkeit. Die Bauchdecke wird gedehnt, der Darm massiert. Das Loslassen wird bei jeder Ausatmung praktiziert.

Im Falle der Darmreinigung gibt es spezielle Yoga-Atem-Übungen, die das Ausatmen – und damit das Loslassen – forcieren. Damit entgiftet der Körper zusätzlich über die Lunge.

Lesen Sie über das Atmen diesen Artikel:

24 Übungen für mehr Achtsamkeit im Alltag

Gerade in unserer schnelllebigen Zeit braucht es bewusste Momente, die dich aus dem Trott aussteigen lassen.
Achtsamkeit kann sich an unterschiedlichen Stellen in deinem Leben zeigen.

4. Ausmisten

Loslassen im Inneren unterstützen Sie auch durch das Ausmisten und Loslassen im Außen. Gehen Sie bewusst durch einen Schrank, Keller, Dachboden, Garage oder sonst einen Raum, wo Sie schon länger nichts entsorgt haben. Nehmen Sie Gegenstand nach Gegenstand in die Hand und überlegen Sie, ob sie nicht Dinge loslassen können.

Dazu lesen Sie im Artikel: 

5. Putzen

Wichtig ist auch, dass Ihre Wohnstatt sauber ist – nicht nur Ihr Darm. Während Sie Ihren Darm reinigen sollten Sie sich schonen, aber normale Putztätigkeiten bringen Sie in Schwung. Und mit einem intelligenten Putzplan geht es schneller und macht mehr Spaß.

Lesen Sie dazu im Artikel

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Gesundheitspflege nach der Darmreinigung

Haben Sie nach einem der Programme Ihren Darm und Körper entgiftet und gereinigt (und auch das Kautraining läuft gut), empfiehlt sich die Darmgesundheit im Auge zu behalten.

Und wenn Sie eher zu Durchfällen neigen, finden Sie im Artikel "Darmsanierung – wenn der Darm zu Durchfällen neigt (aus Sicht der TCM)" mehr Infos dazu.

Buchtipps

Alles Scheiße!?
Wenn der Darm zum Problem wird
Dr. med. Adrian Schulte
Scorpio
ISBN 978-3-95803-025-1

Natürliches Entgiften
Freiheit für Körper, Geist und Seele
Alexandra Stross
ISBN 978-1523301942

Die wundersame Leber- und Gallenblasenreinigung
Andreas Moritz
Unimedica
ISBN 978-3944125442

Ernährung nach den 5 Elementen: Für Einsteiger
Eva Laspas
ISBN 978-3950159318

Darmprobleme: Der Bauch wird immer größer
Wie erkenne ich einen überbeanspruchten Darm
Merkmale eines gesunden DarmsA

Bilderverzeichnis

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